Dank dem, durch glückliche Umstände, aufgefundenen
Tagebuch des Jakob Anger erfahren wir historisches aus
Leipertitz, das sonst längst vergessen wäre.
So lesen wir aus seinen Aufzeichnungen aus
dem Jahr 1920:
Da während des Weltkrieges 3 von unseren Glocken für Kriegszwecke abgegeben werden mussten, so wurden im Jahre 1920 zu Ersatz wieder 2 neue angeschafft und zwar aus Eisen von der Firma A. Hillers Witwe u. Sohn in Brünn und kosteten dieselben 18.000 Kronen.
Dieselben wurden am Pfingsten d. J. feierlich eingeweiht und das erste mal geläutet.
Die alten Glocken hatten folgende Inschriften:
I. Unter erw. hochwohl Hr. Pfarrer Ignaz Hummel
und Gallus Spandl Ältester Johann Winkler
Richter, Mathias Zitzwarek Gemeindeschreiber
wurde ich von Stefan Gupp in
Znaim gegossen 1839. Mit Bildern:
Christus am Kreuz, St. Nikolaus, Taufe Jesu
1 Bild unkenntlich.
II. diese Glocke hat die Gemeinde Leipertitz
auf ihre eigenen Kosten anfertigen lassen
gegossen von Stefan Gupp in Znaim 1839.
Mit Bildern: Christus am Kreuz, hl. Florian
Hl. Georg 1 Bild unkenntlich.
III. Mich goß Anton Aufheimer in Znaim
anno 1824 auf kosten der Gemeinde
Leipertitz unter dem hochw. Pfarrer Ignatz
Humml, Joh. Vogler Ältester, Georg
Fischer Ortrichter. Mit Bildern:
Christus am Kreuz, hl. Florian, hl. Georg
und hl. Anthonius
Die beiden kleinen Glocken die uns während des Krieges verblieben wurden gegossen in den Jahren 1766 (das Wandlungsglöckel) und 1741 (das Zügenglöckel).
Die neuen Glocken haben keine Inschrift, nur den Namen der Firma. Es wurde aber eine Tafel aus Gusseisen angefertigt die lautet:
Im Jahre 1920 als Johan Hofer Pfarrer, Vinzenz Eschler Bürgermeister Josef Nautscher II. Bürgermeister und Stefan Vogler Gemeinde Sekretär waren wurden die neuen Glocken gegossen.
Anmerkungen zum Text: Ignaz Humml war Pfarrer von 1823-1858, Johann Hofer war
Pfarrer von 1888 – 1931, Mathias Zitzwarek, Gemeindeschreiber, geb. 5.9.1778, Josef Nautscher, Haus Nr. 373 wurde 1877 geb., verstorben in Illingen, Stefan Vogler Haus Nr. 372, geb. 8.12.1867, verst. 29.7.1939.
(Welch herrlicher Klang muss unseren Vorfahren entgegengeschallt sein, wenn alle 5 Glocken geläutet wurden!) im Gegensatz zu heute.
Aus den Aufzeichnungen von Jakob Anger